Einblick in die Welt der Schienenfahrzeuge
Am 30. Januar 2025 hatten die 3fm- und 5ahe-Klassen der HTL Bregenz die Gelegenheit, die Stadler Rheintal AG in St. Margrethen zu besuchen. Der renommierte Hersteller von Schienenfahrzeugen öffnet seine Tore und gewährt unseren Schülern spannende Einblicke in die Produktion moderner Züge.
Einführung in das Unternehmen Stadler
Die Exkursion begann mit einer umfassenden Präsentation zur Geschichte und zum Produktionsportfolio von Stadler. Besonders beeindruckend war die Vorstellung aktueller Projekte, darunter die Fertigung von Triebzügen und Doppelstockfahrzeugen für die ÖBB.
Ein Blick hinter die Kulissen der Zugproduktion
Der anschließende Rundgang durch die Produktionshallen ermöglichte es den Schülern, die gesamte Fertigungskette eines Zuges Schritt für Schritt zu verfolgen.
- Anlieferung der Rohwagenkästen – Der Grundstein für jeden Zug
Zu Beginn der Produktion stehen die Rohwagenkästen – das „Skelett“ eines Zuges. Diese bestehen aus großen Aluminium- oder Stahlteilen, die angeliefert und für die weiteren Arbeitsschritte vorbereitet werden. Die SchülerInnen konnten sehen, wie aus einfachen Rohbauteilen nach und nach die Grundstruktur eines Triebzuges entsteht. - Lackierbereich – Züge bekommen ihr unverwechselbares Design
Ein besonders spannender Abschnitt war die Besichtigung des Lackierbereichs. Hier erhalten die Züge ihre charakteristische Farbgebung, je nach Kundenanforderung und Corporate Design. Die Lackierung muss nicht nur optisch ansprechend sein, sondern auch hohen Belastungen wie Witterungseinflüssen und mechanischem Abrieb standhalten. - Taktmontage – Präzise Fertigung in mehreren Schritten
In der Taktmontage durchläuft jeder Zug eine festgelegte Abfolge von Montageschritten. Hier werden zahlreiche Einzelkomponenten wie Sitze, Fenster, Türen und Fahrwerke in genau abgestimmten Abläufen montiert. Besonders beeindruckend war die Genauigkeit, mit der die einzelnen Bauteile in die Struktur integriert wurden. Ein Fehler in einer Phase könnte sich auf den gesamten Produktionsprozess auswirken – daher ist höchste Präzision gefragt. - Elektrovormontage – Das Nervensystem des Zuges entsteht
Ein Zug besteht nicht nur aus mechanischen Komponenten, sondern auch aus einer hochkomplexen elektrischen Infrastruktur. In der Elektrovormontage werden Kabelbäume installiert, Apparate montiert und sämtliche Steuerungssysteme vorbereitet. Hier konnten die SchülerInnen live miterleben, wie Steuerpulte, Anzeigetafeln und Sensoren in den Zügen verbaut und auf ihre Funktionalität getestet werden. - Inbetriebsetzung – Der letzte Schliff vor der Auslieferung
Der spannendste Moment war die Inbetriebsetzung eines frisch montierten Triebzuges. In dieser Phase werden alle technischen Systeme überprüft und der Zug auf seine Funktionalität getestet. Hier zeigt sich, wie wichtig Qualitätssicherung in der Fahrzeugproduktion ist – jeder Fehler muss behoben werden, bevor der Zug in Betrieb geht.
Der Rundgang durch die Fertigungshallen verdeutlicht eindrucksvoll, wie aus vielen Einzelteilen ein hochmodernes Schienenfahrzeug entsteht.
Ein besonderes Dankeschön an Stadler Rheintal AG
Zum Abschluss der Exkursion überreichten die SchülerInnen als Zeichen der Wertschätzung ein besonderes Präsent: HTL-Bienenhonig, geerntet auf den Dächern der HTL Bregenz. Diese Exkursion war für alle Teilnehmenden eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur technisches Wissen vermittelte, sondern auch einen direkten Bezug zur realen Berufswelt herstellte.