4. Februar 2025

FIRST Lego League: Zukunftsingenieure im Wettkampf

Die HTL Bregenz wurde am 6. Februar 2025 erneut zum Zentrum für junge Technikbegeisterte. Beim Regionalwettbewerb der FIRST® LEGO® LEAGUE traten 95 SchülerInnen aus 12 Vorarlberger Teams an, um ihre Innovationskraft, Programmierfähigkeiten und Teamarbeit unter Beweis zu stellen. Das diesjährige Motto „Submerged“ ermutigte die jungen Talente die verborgenen Schätze der Unterwasserwelt zu entdecken und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen der Tiefsee zu entwickeln.

Tiefsee als Innovationsraum – Das Jahresthema „Submerged“

Mit dem diesjährigen Thema „Submerged“ tauchten die Nachwuchsingenieurinnen im Alter von 9 bis 16 Jahren wortwörtlich in die faszinierende Welt der Ozeane ein. Sie beschäftigten sich mit aktuellen Herausforderungen der Tiefseeforschung, wie zum Beispiel der kabellosen Unterwasserkommunikation ohne Schallwellen, Programmierung eines AI-Bild-Datenbankprogramms zur Fischartenerkennung, der Entdeckung neuer Lebensformen oder innovativen Methoden zur Müllvermeidung in den Weltmeeren. Die Teams wurden ermutigt, kreative Lösungen zu finden, um diese schwer zugänglichen Gebiete nachhaltiger zu erkunden und zu schützen. Dabei standen modernste Robotik, Programmierkunst und interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus.

Besonders erfolgreich waren die beiden Teams der HTL Bregenz: ekmTecRobots und Syntax Error. Mit monatelanger Vorbereitung, ausgeklügelter Programmierung und kreativen Konstruktionen stellten sie ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Die intensive Teamarbeit zahlte sich aus – ihre Roboter meisterten die Aufgaben mit Präzision, und auch die Forschungsprojekte überzeugten die Jury.

Forschungsaufgabe Team Syntax Error: KI-gestützte Fischidentifikation

Sie beschäftigten sich mit der Erkennung und Analyse von Fischbeständen mithilfe künstlicher Intelligenz. Das Ziel bestand darin, eine automatische Fischerkennung mittels Künstlicher Intelligenz, genannt NeuroLink, zu entwickeln. Diese sollte Forschern bei ihrer Arbeit helfen. Im weiteren Verlauf wurden zusätzliche Funktionen integriert, wie beispielsweise die Erkennung von Bewegung.“

Technologie & Umsetzung: Für die Bilderkennung nutzt das Team YOLO v11, ein leistungsstarkes Open-Source-neuronales Netzwerk. Nach der Installation von Anaconda und den erforderlichen Python-Bibliotheken entwickelten sie das Programm und erstellten eine eigene Datenbank mit rund 200 Trainingsbildern. Das Modell wurde über 5 Stunden mit der YOLO Large-Version trainiert, die eine hohe Erkennungsgenauigkeit bietet.

Die KI liefert bereits zuverlässige Ergebnisse. Die Technologie könnte in Zukunft in der Meeresforschung & Artenschutz eine entscheidende Rolle spielen.

Forschungsaufgabe Team ekmTecRobots: kabellose Unterwasserkommunikation durch Way-Point-System

Das Team ekmTecRobots forschte nach einer umweltfreundlichen Alternative zur herkömmlichen Unterwasserkommunikation, die häufig auf Schallwellen basiert und damit das Meeresleben beeinträchtigt. Auch elektromagnetische Wellen sind unter Wasser nur bedingt einsetzbar, da Salzwasser sie stark dämpft, was zu niedrigen Datenübertragungsraten führt und eine Live-Bildübertragung nahezu unmöglich macht.

Die Lösung: Ein Way-Point-System zur Positionsbestimmung und eine variable elektromagnetische Frequenz zur Kommunikation. Statt kontinuierlicher Datenübertragung speichert der Roboter alle relevanten Informationen direkt an Bord. Bojen im Zielgebiet senden Distanzdaten, anhand derer der Roboter seine Position eigenständig berechnet und manuell eingegebene Punkte autonom abfährt. Zur Sicherheit sendet er bei jedem Waypoint ein Kontrollbild zur Überprüfung an das Boot. Es ist keine hohe Übertragungsrate nötig , da alle Daten direkt auf dem Roboter gespeichert werden.

Mit diesem innovativen Ansatz könnte das Team einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Unterwasserforschung ermöglichen und eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von Robotern in sensiblen Meeresgebieten.

Hochspannung bis zum Finale

Alle zwölf Teams gaben ihr Bestes und bewiesen mit ihren eigens entwickelten und programmierten LEGO-Robotern eindrucksvoll ihr technisches Können. Besonders spannend wurde es am Nachmittag, als in den Robot-Games direkte Duelle zwischen den Teams stattfanden – hier wurde mit voller Konzentration und jeder Menge Begeisterung um die besten Ergebnisse gekämpft.

Sieger der Vorarlberg Challenge

Mit ihrem Sieg sicherte sich das Team Voradlbär (BG Dornbirn) den Gesamtsieg und damit die Qualifikation für das österreichische FIRST LEGO League Semifinale am 1. März 2025 in Hollabrunn. Gemeinsam mit den zweit- und drittplatzierten Teams Syntax Error (HTL Bregenz) und BrickTec Hasenfeld (MS Lustenau) kämpfen sie dort um die Teilnahme am FIRST LEGO League Finale für die DACH-Länder vom 28. bis 30. März 2025 in Siegen-Wittgenstein/Olpe (Deutschland).

Auszeichnungen in einzelnen Kategorien:

  • Kategorie Grundwerte: ekmTecRobots (HTL Bregenz)
  • Kategorie Roboterdesign: Team BWS (Bezauer WirtschaftsSchulen)
  • Kategorie Forschung: Team BrickTec Hasenfeld (MS Lustenau Hasenfeld)
  • Kategorie Robot-Game: Team Voradlbär (BG Dornbirn)
  • Bester Coach: Frau Lisa Sutterlüty (Bezauer WirtschaftsSchulen)
  • Gesamtsieger: Team Voradlbär (BG Dornbirn)

Die HTL Bregenz war bereits zum elften Mal Austragungsort dieses spannenden Wettbewerbs und bot den jungen TüftlerInnen eine perfekte Plattform, um sich zu messen und voneinander zu lernen. Die FIRT Lego League ermöglicht den teilnehmenden SchülerInnen einen altersgerechten Einstieg in die spannenden Bereiche der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Neben dem wissenschaftlich-technischen Fachwissen müssen alle Teams unter Beweis stellen, dass sie die Grundwerte der FLL, wie respektvoller Umgang, gemeinsames Erleben und kritisches Denken verinnerlicht und umgesetzt haben. „Die FLL begeistert jedes Jahr aufs Neue – sie zeigt, wie viel Potenzial in jungen Köpfen steckt und wie wichtig Teamarbeit in der Technik ist“, betont Gerhard Mayr, Veranstaltungsorganisator der FLL Regionalausscheidung in Vorarlberg.

Großer Dank an alle

Ein großer Dank gilt allen Juror:innen, Schiedsrichter:innen, Helfer:innen vor und hinter den Kulissen, den Coaches und Teams sowie den Sponsoren: ALPLA Werke – Alwin Lehner GmbH & CoKG, Julius Blum GmbH, Doppelmayr Seilbahnen GmbH, Heron Innovations Factory GmbH und Omicron electronics GmbH. Ohne ihre Unterstützung wäre dieser Wettbewerb nicht möglich gewesen.
Wir freuen uns auf die nächste Ausgabe der FIRST LEGO LEAGUE!

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