Nur wer offen ist für Neues, kann die Grenzen seiner eigenen Welt erkennen.
Ganz nach diesem Motto besuchten die Klassen 3aal und 4ha im Zuge des Deutschunterrichts mit Frau Maria Schranz eine Theatervorstellung am Vorarlberger Landestheater. Das Stück „All about me“ der Theatergruppe Aktionstheater ensemble beschäftigte sich genau mit diesen Grenzen und forderte die jungen Erwachsenen heraus. Das zeigt sich auch in den kritischen Rezensionen, die in diesem Zug entstanden sind.
Theaterrezension zu der Theateraufführung „All about me“
Lukas Karlinger, 3aal
Vergangenen Donnerstag, den 23.05.2024, gingen wir, im Zuge des Deutschunterrichts, gesammelt als Schulklasse der HTL Bregenz die Theateraufführung des Stücks „All about me“ ansehen. Brechen und würgen war nicht nur Teil der Aufführung, sondern wäre auch für mich nicht abwegig gewesen.
Es wurden etliche Themen angesprochen, gar schon lächerlich gemacht, was nichts Schlechtes zu verheißen mag. Das ist ein wichtiger Bestandteil davon. Dennoch war es für diese Aufführung zu viel Inhaltliches. So viel, dass zu bezweifeln ist, ob jeder wirklich alles mitgenommen hat, denn nicht nur das, was gesagt wurde, sondern auch das, was im Hintergrund passiert, war teilweise getrennt voneinander zu sehen, da sie auf unterschiedliche Dinge aufmerksam machten. Während grad lauthals über die psychischen Probleme debattiert wird und sich eine Person öfters in ihren „Safespace“ als Baby zurückzieht, läuft im Hintergrund die „Machojagd“ nach einer Sexualpartnerin, welche mit Affengleichen Bewegungen und Geräuschen untermauert wurde. Des Weiteren wird die Diversität von LGBTQ und Gleichgeschlechtlichem präsentiert – mittels Knutscherei zweier Männer. Alles binnen weniger Minuten. Wiederholt wird auf die klassischen Klischees unserer Gesellschaft eingegangen, bei denen nicht nur den Darstellern zum Kotzen war, sondern auch mir. Durch wildes diskutieren, debattieren und Übertreibungen auf mehreren Ebenen, war zwar die Aufmerksamkeit des Publikums gesichert, doch aufgrund des wilden Durcheinanders war es auch schwierig, allzeit zu folgen und alles mitzunehmen. Die Darsteller*innen sind teils daran schuld, aber deren Performance auf darstellerischer Ebene war grandios.
Wer also Lust auf ein leicht kontroverses Theaterstück hat, das fast alles aufgreift, was in unserer Gesellschaft momentan aktuell ist, dem ist es zu empfehlen. Dennoch wäre für die erste Reihe im Publikum Regenbekleidung zu empfehlen.
Theaterrezension zu der Theateraufführung „All about me“
Mario Dünser, 3aal
Das Theaterstück „All about me“ beleuchtet viele Themen der heutigen Zeit wie Kapitalismus, Politik, Homosexualität und Religion sowie viele Klischees der aktuellen Generation und deren Vorgängern.
Die Aufführung fand am 23.05.2024 statt und beleuchtet ihre Themen getarnt als Komödie. Hauptziel des Stückes war es, die Zuschauer mit Humor auf die aktuellen Problematiken der heutigen Zeit hinzuweisen, jedoch ohne klar ersichtlichen Handlungsstrang.
Die künstlerische Darbietung ließ kein Auge trocken und es war immer wieder Gelächter in den Zuschauerreihen zu hören. Allerding fand so viel im Hintergrund statt, dass sich viele der Zuschauer gar nicht bewusst waren, welche Klischees gerade behandelt werden. Die Überlappung der vielen zeitgleichen und in die lächerlich gezogenen Darstellungen der aktuellen Themen – sei es nun Nacktheit, Crossdressing, Homosexualität oder gar die Ausgrenzung einzelner Personen aus einem Freundeskreis – war schlicht und ergreifend einfach übertrieben und sorgt mehr für Stirnrunzeln als für Verständnis.
Oftmals sucht man vergeben den Zusammenhang zwischen zwei Szenen, die man bis zum Schluss jedoch nicht findet. Teilweise waren die Darstellungen so übertrieben, eine Szene in der sich die Schauspieler übergaben und das erneute Verspeisen des Erbrochenen, dass sich selbst den Zuschauern der Magen kurzeitig umdreht. Wilde Diskussionen oder sei es nun die übertriebene Darstellung der Generation Z, dass nur die Meinung der Eltern etwas zählt oder gar die durch den Schmutz gezogenen Namen der „Selfmades“….
Wer einen stabilen Magen und einen gewissen Sinn für Humor hat, keinerlei Problem damit hat, auch mal aufs Korn genommen zu werden, für den ist das Theaterstück “All about me” eine schöne Abendbeschäftigung, jedoch muss ich klar sagen, dass ich keinerlei Empfehlung für das Theaterstück geben kann. Allerdings mit Ausnahme des Könnens der Bühnenartisten, die ihre Rollen gut umgesetzt haben.
Theaterrezension zu der Theateraufführung „All about me“
David Beinat, 3aal
Am Donnerstag, 23.05.2024 fand eine Aufführung des Stückes „All about me“ im Landestheater Bregenz statt.
Der Dramaturg des Stückes, Martin Ojster, führte am Anfang persönlich ins Stück, und besprach kurz die Bedeutung des „Reaktionstheaters“. So erklärte er, dass das Stück viele improvisierte Handlungen ergebe. Ganz so viele waren dann doch nicht vorhanden, eher im Gegenteil, man sah viele Choreographieren, vor allem in den getanzten Szenen.
Das Stück an sich war ein Wechselspiel zwischen der Veranschaulichung eigener Gedanken einer imaginären Person und Freunden, die versuchten, das allgemeine Leben zu meistern.
So sah man alle sechs Schauspieler diskutieren, was jetzt gerade das Beste wäre. Dies erweckte den Anschein, es könnten Emotionen, Gedanken oder Wünschen imaginärer Personen sein, die sich miteinander unterhalten. So hatte jede Rolle einen eigenen Wunsch, oder Gedanken, den diese vertritt.
In anderen Szenen waren es dann sechs Freunde, die schlussendlich sehr offen miteinander kommunizierten und sich zeigten, was gerade das wichtigste eigene Bedürfnis ist.
Unterbrochen wurde es immer wieder von kurzen Tanzszenen.
Alles in allem wurde es teilweise abstrakt und kurios dargestellt, und es war auch nicht leicht, ins Stück zu finden. Aber man findet viel Witz und Gedanken der Selbstfindung, sobald man offen für solche Darstellungen ist.